Auch in unserer damals noch eigenständigen Gemeinde Karsau findet Anfang dieses Jahrhunderts der Fußballsport zahlreiche Anhänger, so dass zeitweilig Riedmatt, Beuggen und Karsau Ihre eigenen Mannschaften stellen.
Am 10. Mai 1920 erfolgt durch 19 Mitglieder die Gründung des Fußballclubs, der sich sofort der freien Turnerschaft anschließt und daher den Namen *FC. der freien Turnerschaft Karsau“ trägt.

In der ersten Satzung, damals noch *Vorschriften für jeden Spieler und Vereinsmitglieder“ genannt, werden 4 Punkte aufgenommen:
– Der Verein darf sich nicht in politische Sachen hereinmischen
– Mitglieder dürfen zu jeder Zeit aufgenommen werden.
– Als Vereinbarung zur Aufnahme gilt rechtzeitige Anmeldung beim Vorstand unter Hinterlegung einer Aufnahmegebühr von drei Mark.
– Beitragsgeld pro Monat sind auf 50 Pfennige festgesetzt.

Die Vorschriften für die aktiven Spieler werden noch um folgende Punkte erweitert:
– Jeder Spieler hat sich verpflichtet, während der Spielzeit Aufmerksamkeit und Gehorsam zu leisten.
– Genießung von geistigen Getränken ist strengstens untersagt.
– Unentschuldiges Fehlen in einer Versammlung oder der Spielzeit wird mit einer Mark bestraft.

Im September 1920 bestellt man Fußballkleider in den Mutterfarben blau, schwarz und weiß.
Ab dem 25. April 1921 führt der Verein nach Beschluß der Mitgliederversammlung den Namen „Fußball Club Karsau“ und entsprechend wird ein neuer Vereinsstempel angeschafft.

Am I. Juli 1921 unterstellt sich der FC Riedmatt dem FC Karsau voll und ganz. Das Vermögen vom FC Riedmatt besteht aus zwei Bällen und ein wenig Kassenbestand.

Der Monatsbeitrag ab Oktober 1922 wird aufgrund der galoppierenden Inflation der deutschen Währung von 2,00 auf 6,00 Mark erhöht, im März 1923 sogar auf 100,00 Mark. Kurz vor dem Höhepunkt der Inflation wird die Entrichtung des Beitrages in Form von Sachleistungen angeregt.

Zur Bezirkskonferenz im Januar 1923 erscheinen Vereinsvertreter aus Karsau, Binzen, Kandern, Weil und Schopfheim.

Im Anschluss wird in der Gemeinde Karsau der Beitritt des Fußball-Club zum „Süddeutschen Verband“ heftig diskutiert, da der Fußball-Club immer noch abhängig von der „Freien Turnerschaft“ ist.

Am 19. April 1923 findet eine Versammlung der Mitglieder der „Freien Turnerschaft“ und des Fußball-Clubs statt. Nach langer Diskussion wird betont, dass es den Turnern nichts schaden werde, wenn der Fußball-Club „für sich einen Verein selbst“ sei. Die anschließende, öffentliche Abstimmung bringt eine große Mehrheit, so dass ab diesem Zeitpunkt der Fußball-Club ein selbständiger Verein, Ohne Bindung an den Turnverein ist.
Eine Woche später, am 26. April 1923, erfolgt die Gründungsversammlung. Der Name „Fuẞball-Club Karsau“ wird von der Gründungsversammlung beibehalten. Alles Eigentum des früheren FC geht in den neu gegründeten Verein über. Am I. August 1923 beschließt die außerordentlich einberufene Generalversammlung die Anmeldung des FC Karsau beim Süddeutschen Fußballverband.

Johann Weider wird zur Leitfigur des FC Karsau, er hat über 20 Jahre ein leitendes Amt inne und wird im Jahre 1965 als Dank für die geleistete Vereinsarbeit zum Ehrenpräsidenten ernannt.

Durch die Gleichschaltung im Dritten Reich wird die Vorstandschaft ab dem Jahre 1933 von den politischen Machthabern bestimmt, eine Wahl findet nicht mehr statt. Dennoch wird der Verein nicht – wie viele andere – verboten und daher auch nicht aufgelöst. Da die der SPD nahestehende „Freie Turnerschaft“ von den Nationalsozialisten aufgelöst wird, treten viele Turner dem Fußball-Club bei, um weiterhin Sport zu treiben. 

Aufgrund der Wirren des 2. Weltkrieges kommt der Spielbetrieb mehr und mehr ins Stocken, bis er schließlich ganz erliegt. Nach dem 2. Weltkrieg lösen die Alliierten im Zuge der Entnazifizierung zunächst sämtliche Vereine – so auch den Fußball-Club Karsau auf.

Erst nach schwierigem Briefwechsel mit der französischen Militärregierung in Säckingen kann am 01. September 1946 die Neugründung des Sportvereins Karsau erfolgen, zu der 48 Personen erscheinen und sich sofort als Neumitglieder anmelden. Man nennt sich bewusst „Sportverein“ um neben dem Hauptstandbein Fußball noch weitere Sportarten zu betreiben. In den ersten Nachkriegsjahren betreibt man kurze Zeit eine Leichtathletik-Abteilung und eine Damen-Feldhandballmannschaft.

Bereits bei Wiederaufnahme der ersten Fußballsaison nach dem Weltkrieg im Jahre 1946/47 nimmt der Sportverein Karsau wieder am Spielbetrieb teil. Die Wiesental-Gegner weigern sich in der ersten Nachkriegsrunde nach Karsau zu kommen, da es kaum Verkehrsmittel gibt: Die Hochrheinzug-Strecke verkehrt nur zweimal täglich -morgens und abends. Autos und Lastwagen sind von den Alleierten beschlagnahmt. Die Heimspiele der ersten Spielsaison werden daher in Maulburg ausgetragen, zu denen unsere Spieler mit ihren notdürftigen Fahrrädern oder zu Fuß auf den mit Schlaglöchern übersäten Straßen anreisen.

Wenige Jahre später pendelt man mit dem Holzvergaserlastwagen von Hermann Soder mit auf der Ladefläche montierten Sitzbänken zu den Auswärtsspielen zwischen Efringen und Erzingen oder durchs Wiesental.

Ende der fünfziger und Anfang der sechziger Jahre reisen die Mannschaften mitsamt der gesamten Familie im Bus zu den Auswärtsspielen bis nach Freiburg oder Erzingen. Die Stimmung im Bus ist laut Berichten stets riesig, unsere Fußballerlieder werden vor allem nach sportlichen Erfolgen lautstark gesungen.

Kurt Wenk übernimmt bei der Generalversammlung am 24. März 1961 das Amt des I. Vorsitzenden für die nächsten 17 Jahre. Beim Ausscheiden aus der Vorstandschaft im Jahre 1978 wird er von seinem Nachfolger Kurt Barde zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Durch den Bau des Vereinsheims am Sportplatz wird der Eintrag beim Amtsgericht aus rechtlichen Gründen im Jahre 1964 notwendig. Seither führt der Sportverein das Kürzel „e.V.“ (eingetragener Verein) in seinem Namen.

Zum 50jährigen Jubiläum im Jahre 1973 findet der Bezirkstag, in der neu erbaute Mehrzweckhalle statt, zu der jeder Verein im Bezirk Vertreter sendet.

Im Jubiläumsjahr 1998 gründet sich am 25. Mai der „Förderverein des SV Karsau“, dessen Ziel die ideelle und finanzielle Unterstützung des Sportvereins ist.

Die letzten 25 Jahre standen ganz im Zeichen von Bauarbeiten und somit der Weiterentwicklung unserer Sportstätte. Im Zuge der Planungen zum Weiterbau der Autobahn A98 wurde im Jahre 2006 der neue Sportplatz unterhalb des alten Platzes eröffnet. Um den Zuschauern auch bei Regen einen trockenen Platz zu bieten, wurde in Eigenleistung 2010 der Sportplatz durch eine Tribünenüberdachung ergänzt.

2018 konnte unser neues Prachtstück, das Sportheim nach vier Jahren Bauzeit beim neuen Platz eröffnet werden. Durch einen großen Einsatz unserer Mitglieder und der erbrachten Eigenleistung (über 4000 Stunden) konnte die Bausumme von 640.000€ stark reduziert werden. Bei der Eröffnung des Sportheims wurde Alois Siebold für seine Verdienste in Verein mit der Landesehrennadel vom Land Baden-Württemberg durch OB Klaus Eberhardt geehrt.

2021 konnte auf das Dach des Sportheims eine 30kW Photovoltaik-Anlage installiert werden, so können wir gerade im Sommer einen Großteil von unserem Stromverbrauch selbst produzieren.

Als letzte Baumaßnahme konnten wir 2022/23 durch den Umzug der alten Umkleidecontainer und einer Erstellung eines Dachs einen neuen Lagerplatz inkl. Unterstand bei den Heimspielen errichten auch wurde in diesem Zuge der Vorplatz mit Verbundsteinen gepflastert.  

Sportlich gesehen konnten in den vergangen 25 Jahren immer wieder Aufstiege gefeiert werden

  1. 1. Mannschaft                                                               2.Mannschaft

1998/99 Aufstieg in die Kreisliga A                             1999/00 Aufstieg in die Kreisliga B
2008/09 Aufstieg in die Kreisliga A                             2009/10 Aufstieg in die Kreisliga B
2015/16 Aufstieg in die Kreisliga A                             2012/13 Aufstieg in die Kreisliga B
2021/22 Aufstieg in die Kreisliga A

2020 passierte dann etwas was sich bis dahin kaum einer vorstellen konnte, durch die Corona Pandemie wurde sowohl die Saison 2019/20 sowie 2020/21 wegen der Ansteckungsgefahr abgebrochen und ohne Wertung beendet. In dieser Finanziell schwierigen Situation waren wir allerdings kreativ und konnten durch verschiedene Aktionen wie ein virtueller 1.Mai einnahmen generieren.

Aber auch aus dieser Zeit sind wir gestärkt hervor gegangen so hat sich in der spielfreien Zeit kein Mitglied bei uns abgemeldet und wir konnten kurz nach der Pandemie sogar einige neue Mitspieler begrüssen. 

Zum 100 Jährigen Jubiläum zählt unser Verein 402 Mitglieder
– Ehrenmitglieder 11
– Passivmitglieder 205
– Aktivspieler 78
– Jugendspieler 108